Psychoanalyse
Psychoanalyse ist die auf ihren Begründer Sigmund Freud zurückgehende wissenschaftliche Methode, den unbewussten Teil des seelischen Lebens zu erforschen. Sie ist zugleich eine auf dieser Forschung basierende Behandlungsmethode und ein theoretisches System, das die Funktionsweise und Tätigkeit der menschlichen Psyche beschreibt.
Unbewusste seelische Vorgänge üben einen weitreichenden Einfluss auf unser Denken, Erleben und Verhalten aus, sie können psychische und körperliche Symptome verursachen. Auch kulturelle und politische Strömungen sind stark von unbewussten Kräften geprägt.
Als Behandlungsmethode ist die Psychoanalyse besonders geeignet, die der Selbstbeobachtung nicht zugänglichen seelischen Vorgänge erlebbar und verständlich zu machen. Sie führt zwischenmenschliche Probleme und belastende Symptome auf Konflikte zwischen unterschiedlichen innerseelischen Bestrebungen zurück. Das Verstehen und Durcharbeiten dieser Konflikte ermöglicht dauerhafte Veränderungen in der Beziehung zu sich selbst und zu anderen, sowohl in der Arbeit als auch der Gesellschaft. Symptome und Krankheitsbeschwerden lösen sich auf, indem man ihre tieferen Ursachen versteht und behandelt.
Die Psychoanalyse kann daher nicht nur Menschen mit psychischen Erkrankungen helfen, sondern auch jenen, die an sich selber leiden, sich in ihrer Beziehungs-, Liebes- und Arbeitsfähigkeit gestört oder in ihrer persönlichen Entfaltung gehemmt fühlen. Auch wer auf der Suche ist nach einer größeren inneren Freiheit und erweiterten Handlungsmöglichkeiten kann von ihr profitieren, indem er lernt, sich und seine eigene innere Welt besser zu verstehen.
Aber: Psychoanalyse ist kein „schnelles“ Verfahren: Sie werden sich nicht in 10 oder 20 Sitzungen als „geheilt“ erleben, obwohl es in Einzelfällen durchaus vorkommen kann, dass sich quälende Symptome schnell zurückbilden. Doch in der Regel brauchen seelische Veränderungen Zeit und passieren nicht auf Knopfdruck. Wissenschaftliche Studien wie http://www.dpv-psa.de/wissenschaft/katamnesestudie/ zeigen jedoch, dass die Veränderungen, die in einer Psychoanalyse passieren, dafür umso nachhaltiger sind.
Um die für den Behandlungsprozess erforderliche Intensität herzustellen, wird eine psychoanalytische Behandlung in der Regel mit mehreren Sitzungen in der Woche durchgeführt. Die innere analytische Arbeit wird ermöglicht durch eine vertrauensvolle Beziehung zur Analytikerin bzw. zum Analytiker. Die Behandlung kann, je nach zugrundeliegender Problematik, im Liegen auf der Couch oder im Gegenübersitzen durchgeführt werden.
Die Themen und Inhalte einer psychoanalytischen Behandlung sind vielfältig und orientieren sich an den Assoziationen und Einfällen des Analysanden – dabei gibt es nichts, was nicht Gegenstand der Analyse sein könnte.
Psychoanalytische Selbsterfahrung ist hilfreich bei der Bearbeitung von:
- persönlichen Lebensproblemen
- wiederkehrenden Gefühlen von Sinnlosigkeit und Leere
- selbstschädigendem Verhalten
- Verlusterfahrungen durch Tod oder Trennung
- depressiven Verstimmungen
- quälenden Suizidgedanken
- Beziehungsproblemen mit Partnern, Kindern oder Autoritätspersonen
- Entwicklungsstörungen und -defiziten
- Hemmungen und Ängsten
- Panikattacken
- Selbstwertproblemen
- Wiederkehrenden Konflikten im persönlichen und beruflichen Kontext
Auch Paarkonflikte lassen sich auf dem Hintergrund der psychoanalytischen Theorie vertieft verstehen und bearbeiten.