Pastoralpsychologie
Unter Pastoralpsychologie versteht man die Reflexion der eigenen Glaubenspraxis unter Einbeziehung von psychologischen – in meinem Fall psychoanalytischen – Verstehensmodellen. Sie kann hilfreich sein, um eine neue Sicht auf alte Wahrheiten zu gewinnen und möglicherweise zu erweiterten Handlungs- und Verstehensmöglichkeiten von ethischen und moralischen Fragestellungen führen.
Zu einem pastoralpsychologisch begleiteten Gesprächsprozess kann gehören:
- Die Reflexion eigener belastender religiöser Erfahrungen und Prägungen
- Das Aufarbeiten der eigenen religiösen Biografie
- Die Klärung des eigenen Gottesbildes
- Die Auseinandersetzung mit den in Religion und Kirche tradierten Normen und Wertsetzungen,
- Die Auseinandersetzung mit kirchlichen Leitungsstrukturen
- Das Einüben eines erfahrungsbezogenen Umgehens mit biblischen Texten und dogmatischen Traditionen
Ziele können z.B. die Überprüfung des eigenen religiösen – oder auch atheistischen! – Standpunktes sein, die Vergewisserung eigener Glaubensüberzeugungen oder auch die Entwicklung einer persönlichkeitsspezifischen Lebens- und Glaubensgestalt, die der eigenen Erfahrung und dem eigenen Gottesbild entspricht.
Pastoralpsychologie predigt nicht, sondern versucht zu verstehen. Sie ist grundsätzlich interdisziplinär und überkonfessionell.